Wolfgang Amadeus Mozart,
"Die Hochzeit des Figaro" (1999)
Uraufführung (UA): Bayreuth, Europa-Saal, 27. August 1999
Auftrag des Festivals junger Künstler Bayreuth
Inszenierung: Corinna Palm, Musikalische Leitung: Peter Marx
Besetzung des Orchesters:
Fl - Ob - 2 Kl - Fg;
Hr; Pk;
2 Vl - Va - Vc - Kb
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt und dort leihweise erhältlich.
Auftrag des Festivals junger Künstler Bayreuth
Inszenierung: Corinna Palm, Musikalische Leitung: Peter Marx
Besetzung des Orchesters:
Fl - Ob - 2 Kl - Fg;
Hr; Pk;
2 Vl - Va - Vc - Kb
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt und dort leihweise erhältlich.
Einführung
Auf Wiederhören mit dem Jugendschwarm
Der Schwarm meiner Jugend war Richard Wagner– rein kompositorisch, versteht sich. "Lohengrin" erweckte mich, durch den "Ring" fraß ich mich wie ein Partiturwurm. Vielleicht gab mir die Musik eine Stärke, die ich mir für mein wirkliches Leben wünschte. Und das wirkliche Leben brachte es mit sich, daß ich alljährlich aus Bayreuth eine Absage bei meiner sorgfältig ausgekniffelten Kartenbestellung erhielt... 1995 aber nahm mich ein Onkel mit, der Karten für den "Ring" ergattert hatte. Zum ersten Mal auf dem Grünen Hügel! Ein Erlebnis mit hartem Sitz und herrlicher Musik.
Da hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich vier Jahre später selbst Composer in Residence beim Festival junger Künstler sein würde – wo all das groß geschrieben werden, was mit Erneuerung zusammenhängt, die Jugend genauso wie die Neue Musik. Vorher erlebte ich aber noch eine wichtige Zwischenstation: meinen Studienaufenthalt am Conservatoire National Supérieur in Paris. Dort wollte ich erlernen, was die Franzosen besonders gut können: instrumentieren, Farben in die Musik zaubern. Und ich lernte, wie man aus dem Orchestersatz auch analytisch viel über den jeweiligen Komponisten erfahren kann.
Deshalb kam das Angebot, für den "Figaro" eine Kammerfassung zu erstellen, wie gerufen: Mozart unter die Lupe zu nehmen, indem ich seinen Orchestersatz für zwölf Musiker umschreibe, war mir ein großer Reiz. Ich erhoffe mir eine ganz eigene dramatische Wirkung von dieser komprimierten Fassung, die zudem den Sängern mehr klangliche Freiheit läßt. Außerdem freue ich mich einfach auf die Begegnung mit so vielen gleichgesinnten jungen Musikern – und auf den harten Sitz im Festspielhaus freue ich mich auch!
Jörn Arnecke, 1999
Der Schwarm meiner Jugend war Richard Wagner– rein kompositorisch, versteht sich. "Lohengrin" erweckte mich, durch den "Ring" fraß ich mich wie ein Partiturwurm. Vielleicht gab mir die Musik eine Stärke, die ich mir für mein wirkliches Leben wünschte. Und das wirkliche Leben brachte es mit sich, daß ich alljährlich aus Bayreuth eine Absage bei meiner sorgfältig ausgekniffelten Kartenbestellung erhielt... 1995 aber nahm mich ein Onkel mit, der Karten für den "Ring" ergattert hatte. Zum ersten Mal auf dem Grünen Hügel! Ein Erlebnis mit hartem Sitz und herrlicher Musik.
Da hätte ich mir nicht träumen lassen, daß ich vier Jahre später selbst Composer in Residence beim Festival junger Künstler sein würde – wo all das groß geschrieben werden, was mit Erneuerung zusammenhängt, die Jugend genauso wie die Neue Musik. Vorher erlebte ich aber noch eine wichtige Zwischenstation: meinen Studienaufenthalt am Conservatoire National Supérieur in Paris. Dort wollte ich erlernen, was die Franzosen besonders gut können: instrumentieren, Farben in die Musik zaubern. Und ich lernte, wie man aus dem Orchestersatz auch analytisch viel über den jeweiligen Komponisten erfahren kann.
Deshalb kam das Angebot, für den "Figaro" eine Kammerfassung zu erstellen, wie gerufen: Mozart unter die Lupe zu nehmen, indem ich seinen Orchestersatz für zwölf Musiker umschreibe, war mir ein großer Reiz. Ich erhoffe mir eine ganz eigene dramatische Wirkung von dieser komprimierten Fassung, die zudem den Sängern mehr klangliche Freiheit läßt. Außerdem freue ich mich einfach auf die Begegnung mit so vielen gleichgesinnten jungen Musikern – und auf den harten Sitz im Festspielhaus freue ich mich auch!
Jörn Arnecke, 1999
Rezensionen
Musikhochschule: Geburtstagsgeschenk für Amadeus
Alle Welt zelebriert den 250. Geburtstag des Genies Wolfgang Amadeus Mozart. Da wollte auch die Musikhochschule Lübeck nicht nachstehen. An vier Abenden wird dort der "ganze" Figaro aufgeführt. Die Premiere am Donnerstag war ein voller Erfolg.
Ein-, zweimal im Jahr gibt es dort im Rahmen der Ausbildung des Gesanginstituts des Hauses ein Opernprojekt. Das für das laufende Semester hat in der Einstudierung von Professor Norbert Strolz und in einer fantasievollen Inszenierung des freischaffenden Detlef Sölter sich der "Hochzeit des Figaro" angenommen.
Dabei gibt es in vier Aufführungen mit wechselnden Besetzungen den "ganzen" Figaro 3 1/2 Stunden lang mit Szenen und Arien, die die meisten Musikfreunde nie zuvor gehört und gesehen haben. Denn meist wird auf den Chor ganz und viele schöne Gesangspartien der Nebenrollen verzichten und die hier besonders schwungvolle Hochzeitsfeier für die Paar Figaro / Susanne und Marcellina / Bartolo fehlt meist ebenso. Wenn die Inszenierung so schwungvoll daher kommt, wie an der Lübecker Musikhochschule, wird ein solcher Abend nicht zu lang. Mozarts herrliche Musik hat Jörn Arnecke "auf Harmonie gesetzt" und für zwölf Instrumente eingerichtet. Selten hat man den instrumentalen Teil dieser Oper so durchsichtig gehört wie hier. Vor allem aber werden die Sänger nicht zugedeckt und der Orchesterpart kann für sich wirken. (...)
Horst Schinzel, HL-live, 27. Januar 2006
Ein-, zweimal im Jahr gibt es dort im Rahmen der Ausbildung des Gesanginstituts des Hauses ein Opernprojekt. Das für das laufende Semester hat in der Einstudierung von Professor Norbert Strolz und in einer fantasievollen Inszenierung des freischaffenden Detlef Sölter sich der "Hochzeit des Figaro" angenommen.
Dabei gibt es in vier Aufführungen mit wechselnden Besetzungen den "ganzen" Figaro 3 1/2 Stunden lang mit Szenen und Arien, die die meisten Musikfreunde nie zuvor gehört und gesehen haben. Denn meist wird auf den Chor ganz und viele schöne Gesangspartien der Nebenrollen verzichten und die hier besonders schwungvolle Hochzeitsfeier für die Paar Figaro / Susanne und Marcellina / Bartolo fehlt meist ebenso. Wenn die Inszenierung so schwungvoll daher kommt, wie an der Lübecker Musikhochschule, wird ein solcher Abend nicht zu lang. Mozarts herrliche Musik hat Jörn Arnecke "auf Harmonie gesetzt" und für zwölf Instrumente eingerichtet. Selten hat man den instrumentalen Teil dieser Oper so durchsichtig gehört wie hier. Vor allem aber werden die Sänger nicht zugedeckt und der Orchesterpart kann für sich wirken. (...)
Horst Schinzel, HL-live, 27. Januar 2006
Charmantes Gesamtkunstwerk
Mozart in Bayreuth: (…) In den vergangenen drei Wochen hat das Festival junger Künstler im Rahmen zweier Workshops für Musiktheater sowie für Bühnen- und Kostümgestaltung die Oper "Die Hochzeit des Figaro" erarbeitet. Die intensive künstlerische Auseinandersetzung spiegelte sich bei zwei Aufführungen im Jugendkulturzentrum: eine charmant-espritreiche Inszenierung mit künstlerischen Leistungen auf mehr als respektablem Niveau.
(…) Die Musik Mozarts wurde von dem jungen Komponisten Jörn Arnecke für ein zwölfköpfiges Orchester bearbeitet - eine glänzende Umschreibung ohne wesentliche klangliche Verluste. Das Hörerlebnis entsprach dem einer vollen Besetzung, wozu nicht unwesentlich das prächtig disponierte Orchester unter Leitung von Peter Marx beitrug. (…)
Bernd Buchner, Nordbayerischer Kurier, 30. August 1999
(…) Die Musik Mozarts wurde von dem jungen Komponisten Jörn Arnecke für ein zwölfköpfiges Orchester bearbeitet - eine glänzende Umschreibung ohne wesentliche klangliche Verluste. Das Hörerlebnis entsprach dem einer vollen Besetzung, wozu nicht unwesentlich das prächtig disponierte Orchester unter Leitung von Peter Marx beitrug. (…)
Bernd Buchner, Nordbayerischer Kurier, 30. August 1999