Die Rätsel der Turandot (1997)
Uraufführung (UA): Hamburg, Kampnagel, 16. April 1997;
Andreas Désor, Hendrik Schröder (Oboen)
Konzept/Regie: Wolfgang Feindt, Konzept/Raum: Sabine Mohr
Dauer der Musik: 21 Minuten
Andreas Désor, Hendrik Schröder (Oboen)
Konzept/Regie: Wolfgang Feindt, Konzept/Raum: Sabine Mohr
Dauer der Musik: 21 Minuten
Einführung
Diese Bühnenmusik entstand 1997 zu einer Musiktheater-Produktion des Hamburger Festivals "Junge Hunde".
Der Raum der Turandot - in der Inszenierung von Wolfgang Feindt und der Bühne von Sabine Mohr ein Labyrinth.
Rezensionen
Rave, Rap und Rätsel
Jonzi D. und Feindt/Mohr eröffneten das Festival "Junge Hunde" auf Kampnagel
Jonzi D. und Feindt/Mohr eröffneten das Festival "Junge Hunde" auf Kampnagel
"Bellen und Beißen" wünschte sich Regisseurin Brigitte Leeser in ihrer Eröffnungsrede zum Festival der "Jungen Hunde" auf Kampnagel von den Nachwuchskräften. "Sie sollen sich die Freiheit ihrer Gedanken und Handlungen bewahren." (…)
Um Körpersprache und falsche Bilder von sich und dem anderen (Geschlecht) geht es auch in Wolfgang Feindts und Sabine Mohrs Performance "Die Rätsel der Turandot" nach dem Gozzi-Märchen. Glaubwürdig sind in Feindts eher steifer und prätentiös stilisierter Inszenierung eigentlich nur die gehörlosen Spieler des "Visuellen Theaters". Sie verkörpern eine Gegenwelt des Sehens und Verstehens zur eindimensionalen Weltwahrnehmung am Hof der Männerhasserin Turandot.
Sabine Mohr symbolisiert diesen Hof durch einen hermetischen weißen Raum, dessen Perspektive sich durch schwarze Gummibänder verschieben läßt - ein Spiel mit Spiegelbildern. Das Bandmotiv benutzt sie schon im Prolog: weiße Schriftrollen bringen im Foyer Spieler und Publikum auf die Spur der Geschichte und dann ins Rätsel-Labyrinth.
Übrigens: Anders als in der Oper gibt es hier für die chinesische Prinzessin und den Tartarenprinzen kein Happy End. Ehe sie sich nicht selbst erkennen, ist weder eine Vereinigung noch eine Versöhnung möglich. Das Rätselraten zwischen den Geschlechtern muß weitergehen. So sprechen die Bilder. Der Rest ist Deklamation.
Klaus Witzeling, Hamburger Morgenpost, 18. April 1997
Um Körpersprache und falsche Bilder von sich und dem anderen (Geschlecht) geht es auch in Wolfgang Feindts und Sabine Mohrs Performance "Die Rätsel der Turandot" nach dem Gozzi-Märchen. Glaubwürdig sind in Feindts eher steifer und prätentiös stilisierter Inszenierung eigentlich nur die gehörlosen Spieler des "Visuellen Theaters". Sie verkörpern eine Gegenwelt des Sehens und Verstehens zur eindimensionalen Weltwahrnehmung am Hof der Männerhasserin Turandot.
Sabine Mohr symbolisiert diesen Hof durch einen hermetischen weißen Raum, dessen Perspektive sich durch schwarze Gummibänder verschieben läßt - ein Spiel mit Spiegelbildern. Das Bandmotiv benutzt sie schon im Prolog: weiße Schriftrollen bringen im Foyer Spieler und Publikum auf die Spur der Geschichte und dann ins Rätsel-Labyrinth.
Übrigens: Anders als in der Oper gibt es hier für die chinesische Prinzessin und den Tartarenprinzen kein Happy End. Ehe sie sich nicht selbst erkennen, ist weder eine Vereinigung noch eine Versöhnung möglich. Das Rätselraten zwischen den Geschlechtern muß weitergehen. So sprechen die Bilder. Der Rest ist Deklamation.
Klaus Witzeling, Hamburger Morgenpost, 18. April 1997