Schönverbundnes (1998/99)
Uraufführung (UA): Hamburg, Hochschule für Musik und Theater (Forum), 3. März 1999
Christine Knorren (Mezzosopran), Fontenay Chamber Orchestra, Ltg.: Niklas Schmidt
Besetzung: Mezzosopran - Streichorchester (5 - 4 - 3 - 2 - 1)
Dauer: 7 Minuten
Christine Knorren (Mezzosopran), Fontenay Chamber Orchestra, Ltg.: Niklas Schmidt
Besetzung: Mezzosopran - Streichorchester (5 - 4 - 3 - 2 - 1)
Dauer: 7 Minuten
Einführung
Es war die Idee des Dirigenten Prof. Niklas Schmidt, das Konzertprogramm auf besondere Art zusammenzustellen: die Stücke nicht nur nacheinander zu spielen, sondern sie miteinander zu verknüpfen. Damit stand fest, daß sich mein Stück auf Schuberts "Salve Regina" beziehen sollte.
Ich habe mich entschlossen, diese Verknüpfung ganz direkt zu wagen: Am Anfang meines Stückes wird Schuberts Schluß zitiert. Die Musik scheint stehenzubleiben, und plötzlich ändert sich die Stimmung und spinnt Schubert weiter in die Moderne – ohne Konflikt, folgerichtig, eben als Schönverbundnes. Dieser Titel ist aus dem zweiten Rilke-Gedicht entnommen.
Für mich ist die Verbindung mit Schubert auch ein Sinnbild für Liedkomposition überhaupt: Wer Lieder schreibt, gründet sich immer auf Schubert. Auch formal: Beide Lieder denken das alte Strophenmodell weiter – das auch Schubert verwendete und weiterentwickelte.
Das erste Lied ist ein Liebesgesang, bei dem im Mittelteil die Melodien so dicht aneinandergefügt werden, daß Klanggebilde aus ihnen entstehen. Das zweite Gedicht beschreibt den Abschied, die Vertonung beschränkt sich fast ausschließlich auf eine fallende Tonskala, die das Tragische und das Unausweichliche symbolisiert. Am Ende spielt jeder Instrumentalist einzeln einen Ton der Skala, Ausdruck der Einsamkeit – und mit einem nachklingenden Kontrabaßton endet Schönverbundnes.
Jörn Arnecke, 1999
Ich habe mich entschlossen, diese Verknüpfung ganz direkt zu wagen: Am Anfang meines Stückes wird Schuberts Schluß zitiert. Die Musik scheint stehenzubleiben, und plötzlich ändert sich die Stimmung und spinnt Schubert weiter in die Moderne – ohne Konflikt, folgerichtig, eben als Schönverbundnes. Dieser Titel ist aus dem zweiten Rilke-Gedicht entnommen.
Für mich ist die Verbindung mit Schubert auch ein Sinnbild für Liedkomposition überhaupt: Wer Lieder schreibt, gründet sich immer auf Schubert. Auch formal: Beide Lieder denken das alte Strophenmodell weiter – das auch Schubert verwendete und weiterentwickelte.
Das erste Lied ist ein Liebesgesang, bei dem im Mittelteil die Melodien so dicht aneinandergefügt werden, daß Klanggebilde aus ihnen entstehen. Das zweite Gedicht beschreibt den Abschied, die Vertonung beschränkt sich fast ausschließlich auf eine fallende Tonskala, die das Tragische und das Unausweichliche symbolisiert. Am Ende spielt jeder Instrumentalist einzeln einen Ton der Skala, Ausdruck der Einsamkeit – und mit einem nachklingenden Kontrabaßton endet Schönverbundnes.
Jörn Arnecke, 1999