Stophen zum Wir (1998)
Uraufführung (UA):
Fassung für mittlere Stimme und Klavier: Salzburg, Mozarteum (Wiener Saal), 11. Mai 1999; Christine Knorren (Mezzosopran), Martin Schumann (Klavier)
Fassung für mittlere Stimme und Ensemble (Blockflöte, Gitarre, Schlagzeug): Drochtersen-Hüll, KunstRaum, 9. April 2000; Krisztina Németh (Mezzosopran), Sascha Lemke (Blockflöte), Satoshi Oba (Gitarre), Alessandro della Vecchia, Schlagzeug
Fassung für mittlere Stimme und Streicher (5 - 4 - 3 - 2 - 1): Kallmünz, Schule, 22. April 2001; Irene Mittmann (Sopran), Regensburger Kammerorchester, Ltg.: Jörn Arnecke
Dauer: 10 Minuten
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt.
Fassung für mittlere Stimme und Klavier: Salzburg, Mozarteum (Wiener Saal), 11. Mai 1999; Christine Knorren (Mezzosopran), Martin Schumann (Klavier)
Fassung für mittlere Stimme und Ensemble (Blockflöte, Gitarre, Schlagzeug): Drochtersen-Hüll, KunstRaum, 9. April 2000; Krisztina Németh (Mezzosopran), Sascha Lemke (Blockflöte), Satoshi Oba (Gitarre), Alessandro della Vecchia, Schlagzeug
Fassung für mittlere Stimme und Streicher (5 - 4 - 3 - 2 - 1): Kallmünz, Schule, 22. April 2001; Irene Mittmann (Sopran), Regensburger Kammerorchester, Ltg.: Jörn Arnecke
Dauer: 10 Minuten
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt.
Einführung
Wir. Die Sehnsucht nach diesem Wir bestimmt die Lieder, mit diesem Wort beginnen die drei ersten Gedichte Rilkes. Im vierten aber ist es abgewandelt zu "Wie" - das Wir hat sich im Abschied getrennt.
Bei aller Sehnsucht: Die Tonsprache ist sparsam, der Formbau schlicht. Alle Lieder greifen das alte Strophenmodell auf - aber immer entsteht es anders. Im ersten Lied wird die zweite Strophe transponierend aus der ersten entwickelt, Oktavierungen wandeln die Gesangslinie. Im zweiten Lied kehrt die Anfangsstrophe als Reprise wieder, im dritten werden die einzelnen Bausteine der Strophe völlig neu zusammengefügt. Das vierte Lied zitiert mehrfach den Beginn, um dann anders fortzufahren.
Das Strophenmodell bot eine simple Wahrheit. Je komplizierter unser Leben wird, desto eher träumen wir von solchen einfachen Lösungen. In unseren Träumen dürfen Terzen erklingen, dürfen kantable Melodiebögen ihren Weg nehmen. Aber viele Träume werden an der Wirklichkeit zerrieben.
Mag es auch nicht mehr unserer Wirklichkeit entsprechen, sich mit Strophen zu beschäftigen und harmonische Zustände entstehen zu lassen, die verdächtig nach Dur klingen: Gerade davon handeln ja die "Strophen zum Wir"- von der Zerbrechlichkeit unserer Wünsche.
Jörn Arnecke, 1999
Bei aller Sehnsucht: Die Tonsprache ist sparsam, der Formbau schlicht. Alle Lieder greifen das alte Strophenmodell auf - aber immer entsteht es anders. Im ersten Lied wird die zweite Strophe transponierend aus der ersten entwickelt, Oktavierungen wandeln die Gesangslinie. Im zweiten Lied kehrt die Anfangsstrophe als Reprise wieder, im dritten werden die einzelnen Bausteine der Strophe völlig neu zusammengefügt. Das vierte Lied zitiert mehrfach den Beginn, um dann anders fortzufahren.
Das Strophenmodell bot eine simple Wahrheit. Je komplizierter unser Leben wird, desto eher träumen wir von solchen einfachen Lösungen. In unseren Träumen dürfen Terzen erklingen, dürfen kantable Melodiebögen ihren Weg nehmen. Aber viele Träume werden an der Wirklichkeit zerrieben.
Mag es auch nicht mehr unserer Wirklichkeit entsprechen, sich mit Strophen zu beschäftigen und harmonische Zustände entstehen zu lassen, die verdächtig nach Dur klingen: Gerade davon handeln ja die "Strophen zum Wir"- von der Zerbrechlichkeit unserer Wünsche.
Jörn Arnecke, 1999
Rezensionen
Fassung für mittlere Stimme und Klavier
BRUCKNERHAUS: Kostbarkeiten der französischen Kammermusik
Wie aus einer anderen Welt
Wie aus einer anderen Welt
Die beiden letzten Abende des dreitägigen Fests mit französischer Kammermusik stellten Freitag und Samstag ein ganz außergewöhnliches Ereignis im Brucknerhaus dar. Nicht nur dass ein Raritätenprogramm subtil aufeinander abgestimmt präsentiert und mit dem Werk Jörn Arneckes tatsächlich Musik ganz anderer Natur vorgestellt wurde, sondern dass das ganze auf höchstem Niveau passierte, war das heute schon Seltengewordene. (...)
Anna Maria Pammer - kurzfristig eingesprungen - beseelte zwei Liederzyklen Jörn Arneckes mit ihrem wortdeutlichen und treffsicheren Sopran. Es gelang ihr das Publikum derart zu fesseln, dass sich so etwas wie faszinierte Spannung und heilige Ruhe einstellte.
Bewegende Klarheit
Arnecke, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der ganz jungen Generation, schafft mit einer konzentrierten Verdichtung des Materials eine Atmosphäre von unglaublicher Intensität. Mit nur wenigen Linien begleitet das Klavier in "Strophen zum Wir" (...) die Stimme, die den Text beinahe psychologisch freilegt. (...) Scheinbar Musik aus einer anderen Welt, die viele Erinnerungen wachrüttelt und dadurch begeistert. Das kleine, aber erlesene Publikum wusste die Kostbarkeiten und bezwingende Umsetzung zu schätzen und spendete beinahe nicht enden wollenden Applaus.
Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 28. Februar 2005
Anna Maria Pammer - kurzfristig eingesprungen - beseelte zwei Liederzyklen Jörn Arneckes mit ihrem wortdeutlichen und treffsicheren Sopran. Es gelang ihr das Publikum derart zu fesseln, dass sich so etwas wie faszinierte Spannung und heilige Ruhe einstellte.
Bewegende Klarheit
Arnecke, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der ganz jungen Generation, schafft mit einer konzentrierten Verdichtung des Materials eine Atmosphäre von unglaublicher Intensität. Mit nur wenigen Linien begleitet das Klavier in "Strophen zum Wir" (...) die Stimme, die den Text beinahe psychologisch freilegt. (...) Scheinbar Musik aus einer anderen Welt, die viele Erinnerungen wachrüttelt und dadurch begeistert. Das kleine, aber erlesene Publikum wusste die Kostbarkeiten und bezwingende Umsetzung zu schätzen und spendete beinahe nicht enden wollenden Applaus.
Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 28. Februar 2005
Fassung für mittlere Stimme und Ensemble
Kopf und Herz angesprochen
Jörn Arnecke und das Junge Kammerensemble Hamburg in der Marktkirche
Jörn Arnecke und das Junge Kammerensemble Hamburg in der Marktkirche
Es war ein schönes, abwechslungsreiches Programm voll zeitgenössischer Musik, das im Serenadenkonzert am Samstagabend in der Hamelner Marktkirche erklang. Den Hauptteil des Konzertes bildeten dabei zwei Vokalkompositionen von Jörn Arnecke, der zu diesem Konzert mit dem Jungen Kammerensemble Hamburg in seine Heimatstadt zurückgekehrt war und das Publikum moderierend durch den Abend führte. (…)
Höhepunkt des Abend war (…) die zweite Vokalkomposition "Strophen zum Wir", der vier Gedichte von Rainer Maria Rilke zu Grunde liegen. Die Komposition ist im Ganzen ein Hinwenden zur Tradition der Romantik: schon der Form nach erinnern die "Strophen zum Wir" an einen kleinen Liederzyklus, wie er für diese Zeit typisch ist.
Die Konstruktion der Lieder ist sehr zart und durchsichtig, arbeitet mit Motiven und kanonischen Schichten. Dabei steht die Sprache ganz im Vordergrund und bestimmt die zentrale Rolle der Sängerin. Sybille Fischer wurde dieser Rolle vollkommen gerecht, vermittelte die Atmosphäre der Lieder und interpretierte modern schlicht, ohne romantisch zu übertreiben, begleitet von einem einfühlsamen, professionellen Ensemble. In der Tonsprache erhielten tonale Elemente wieder ihre Berechtigung, und ganz offensichtlich ist es auch heutzutage keineswegs störend, gelegentlich eine Terz zu verwenden, wenn man dem Hörer klarmachen will, dass es um Liebe geht.
Überhaupt schien es Musiker und Publikum gleichermaßen zu erfreuen, dass hier ein Stück zeitgenössischer Musik erklang, das nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz ansprach.
Julia Bornhof, Deister- und Weserzeitung, 3. Juli 2000
Höhepunkt des Abend war (…) die zweite Vokalkomposition "Strophen zum Wir", der vier Gedichte von Rainer Maria Rilke zu Grunde liegen. Die Komposition ist im Ganzen ein Hinwenden zur Tradition der Romantik: schon der Form nach erinnern die "Strophen zum Wir" an einen kleinen Liederzyklus, wie er für diese Zeit typisch ist.
Die Konstruktion der Lieder ist sehr zart und durchsichtig, arbeitet mit Motiven und kanonischen Schichten. Dabei steht die Sprache ganz im Vordergrund und bestimmt die zentrale Rolle der Sängerin. Sybille Fischer wurde dieser Rolle vollkommen gerecht, vermittelte die Atmosphäre der Lieder und interpretierte modern schlicht, ohne romantisch zu übertreiben, begleitet von einem einfühlsamen, professionellen Ensemble. In der Tonsprache erhielten tonale Elemente wieder ihre Berechtigung, und ganz offensichtlich ist es auch heutzutage keineswegs störend, gelegentlich eine Terz zu verwenden, wenn man dem Hörer klarmachen will, dass es um Liebe geht.
Überhaupt schien es Musiker und Publikum gleichermaßen zu erfreuen, dass hier ein Stück zeitgenössischer Musik erklang, das nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz ansprach.
Julia Bornhof, Deister- und Weserzeitung, 3. Juli 2000
Hochgenuss filigraner Klanglichkeit
Gesprächskonzert im KunstRaum Hüll mit dem Musikwissenschaftler Markus Fein
Gesprächskonzert im KunstRaum Hüll mit dem Musikwissenschaftler Markus Fein
(…) Spannungsreich umreißt Fein mit Komponistenzitaten, mit Werkbeispielen wichtiger Wegbereiter, mit impulsgebender Gesprächsführung das Profil des ganz jungen Komponisten Jörn Arnecke, der stellvertretend für die neue Komponistengeneration sich und seine Ideen und Werke im KunstRaum vorstellt.
Da ist von der fruchtbaren Studienzeit in Paris die Rede, von den Lehrern Gérard Grisey und Peter Michael Hamel, der seine Schüler zu ihrem künstlerischen Selbst führt und bei dem der 28-Jährige im Sommer sein Diplom macht; von den Preisen, den Kompositionsaufträgen, z.B. für das Festival junger Künstler in Bayreuth, die Münchner Biennale und die Expo Hannover, und von der Auftragsarbeit, die KunstRaum für dieses Konzert bestellt hat.
"Strophen zum Wir", 1998 für Mezzosopran und Klavier komponiert in einer persönlichen Phase der Veränderung, rundet durch die Neufassung des Klavierparts für Blockflöte, Gitarre und Schlagzeug das Programm. Das ist - ganz ungewöhnlich - von Arnecke und nicht vom Veranstalter zusammengestellt worden und beleuchtet damit das Porträt des Künstlers noch von einer weiteren Seite. Die Avantgarde, sagt er, ist in eine musikalische Sprache eingebunden, die der Komponist mit Sinn und Sinnlichkeit füllen muss. So folgt er in "Strophen zum Wir", genau wie in "Rondeaux" von 1997/98 auf Texte des mittelalterlichen Charles d’Orléans, der poetischen Grundidee, schichtet Intervalle, entwickelt intime Klangräume auf variierender Strophenlied-Basis und formuliert Stimmungen von Liebe oder Trauer mit tradierten formalen Mitteln zu beeindruckenden, textimmanenten, gänzlich eigenständigen musikalischen Lösungen. Die perfekte Realisation beider Werke in der ungewöhnlichen Besetzung mit Mezzosopran, Blockflöte, Gitarre und Schlagzeug (Krisztina Németh, Sascha Lemke, Satoshi Oba und Alessandro della Vecchia) ist als Hochgenuss filigraner Klanglichkeit zu beschreiben, wobei die hoch begabte ungarische Mezzosopranistin Krisztina Németh einfach noch einmal herauszuheben ist, denn selten gelingt eine komplizierte freitonale Partie stimmlich so rund und schön, so intensiv gestalterisch modulierfähig, so technisch lupenrein. (…)
Jutta de Vries, Stader Tageblatt, 11. April 2000
Da ist von der fruchtbaren Studienzeit in Paris die Rede, von den Lehrern Gérard Grisey und Peter Michael Hamel, der seine Schüler zu ihrem künstlerischen Selbst führt und bei dem der 28-Jährige im Sommer sein Diplom macht; von den Preisen, den Kompositionsaufträgen, z.B. für das Festival junger Künstler in Bayreuth, die Münchner Biennale und die Expo Hannover, und von der Auftragsarbeit, die KunstRaum für dieses Konzert bestellt hat.
"Strophen zum Wir", 1998 für Mezzosopran und Klavier komponiert in einer persönlichen Phase der Veränderung, rundet durch die Neufassung des Klavierparts für Blockflöte, Gitarre und Schlagzeug das Programm. Das ist - ganz ungewöhnlich - von Arnecke und nicht vom Veranstalter zusammengestellt worden und beleuchtet damit das Porträt des Künstlers noch von einer weiteren Seite. Die Avantgarde, sagt er, ist in eine musikalische Sprache eingebunden, die der Komponist mit Sinn und Sinnlichkeit füllen muss. So folgt er in "Strophen zum Wir", genau wie in "Rondeaux" von 1997/98 auf Texte des mittelalterlichen Charles d’Orléans, der poetischen Grundidee, schichtet Intervalle, entwickelt intime Klangräume auf variierender Strophenlied-Basis und formuliert Stimmungen von Liebe oder Trauer mit tradierten formalen Mitteln zu beeindruckenden, textimmanenten, gänzlich eigenständigen musikalischen Lösungen. Die perfekte Realisation beider Werke in der ungewöhnlichen Besetzung mit Mezzosopran, Blockflöte, Gitarre und Schlagzeug (Krisztina Németh, Sascha Lemke, Satoshi Oba und Alessandro della Vecchia) ist als Hochgenuss filigraner Klanglichkeit zu beschreiben, wobei die hoch begabte ungarische Mezzosopranistin Krisztina Németh einfach noch einmal herauszuheben ist, denn selten gelingt eine komplizierte freitonale Partie stimmlich so rund und schön, so intensiv gestalterisch modulierfähig, so technisch lupenrein. (…)
Jutta de Vries, Stader Tageblatt, 11. April 2000
Fassung für mittlere Stimme und Streicher
Auf Anhieb höchstes musikalisches Niveau erreicht
Erstes "Festival Kallmünz" überzeugte durch das anspruchsvolle Programm
Erstes "Festival Kallmünz" überzeugte durch das anspruchsvolle Programm
(…) Zurück zu Peter Michael Hamel, der (…) dem Abschlusskonzert einen doppelten Stempel aufdrückte: zum einen mit seiner Komposition "The Arrow of Time", einem rückhaltlos in die Räumlichkeit des Klangs abgeschickten Zeitpfeil, zum anderen in Person seines Schülers Jörn Arnecke, der mit dem Regensburger Kammerorchester zwei eigene Stücke einstudiert hatte.
(…) Einen sehr eigenen, den Wohlklang und seine Gefährdung sinnfällig thematisierenden Ton hat er auch für seine Rilke-Komposition "Strophen zum Wir" gefunden, die in Kallmünz ihre Uraufführung erlebte. Die Sopranistin Irene Mettmann erfüllte sie mit klarer, leuchtender Stimmfülle, ohne allerdings in der Textverständlichkeit gegen die sportive Überakustik anzukommen. Das Regensburger Kammerorchester war vielleicht etwas zu klein besetzt, um den klanglichen Anforderungen bis in den anvisierten Überschwang gerecht werden zu können, ließ sich alles in allem aber hochmotiviert und kompetent auf die Herausforderung des Neuen ein.
(…) Dieses erste Kallmünzer Festival hat die konzeptionell-inhaltlichen Anforderungen auf höchstem musikalischen Niveau gemeistert.
Juan Martin Koch, Mittelbayerische Zeitung, 24. April 2001
ebenfalls abgedruckt in: Neue Musikzeitung, Juni 2001
(…) Einen sehr eigenen, den Wohlklang und seine Gefährdung sinnfällig thematisierenden Ton hat er auch für seine Rilke-Komposition "Strophen zum Wir" gefunden, die in Kallmünz ihre Uraufführung erlebte. Die Sopranistin Irene Mettmann erfüllte sie mit klarer, leuchtender Stimmfülle, ohne allerdings in der Textverständlichkeit gegen die sportive Überakustik anzukommen. Das Regensburger Kammerorchester war vielleicht etwas zu klein besetzt, um den klanglichen Anforderungen bis in den anvisierten Überschwang gerecht werden zu können, ließ sich alles in allem aber hochmotiviert und kompetent auf die Herausforderung des Neuen ein.
(…) Dieses erste Kallmünzer Festival hat die konzeptionell-inhaltlichen Anforderungen auf höchstem musikalischen Niveau gemeistert.
Juan Martin Koch, Mittelbayerische Zeitung, 24. April 2001
ebenfalls abgedruckt in: Neue Musikzeitung, Juni 2001
Alte Schlosserei verwandelte sich in eine Kultur-Schmiede
Nordgautag: Preisverleihung, Lesung und abwechslungsreiche Konzerte
Nordgautag: Preisverleihung, Lesung und abwechslungsreiche Konzerte
(…) Samstag Nachmittag dann wird die alte Schlosserei zum Serenadenhof. Das "Regensburger Kammerorchester" spielt sich quicklebendig und mit sattem Klang durch ein gefällig Programm. Besonders reizvoll dabei: Eberhard Kraus‘ "Concerto dodecaphonico Nr. VI" und Jörn Arneckes "Strophen zum Wir". Während das Kraus-Stück darunter lit, dass das dem Orchester gegenübergestellte Streichquartett hinter dem Publikum platziert wurde und in den vorderen Reihen nur über Lautsprecher zu hören war, verzauberte die Regensburger Sopranistin Irene Mittmann mit ihrer fülligen, gut sitzenden Stimme bei den Arnecke-Liedern. Arnecke, der das Konzert auch dirigierte und gewissermaßen in letzter Sekunde für den erkrankten Heinz Riedmann eingesprungen war, konnte da wohl zufrieden sein. Das Publikum im Übrigen auch.
Norbert Wanner / Thomas Göttinger, Mittelbayerische Zeitung, 3. Juni 2002
Norbert Wanner / Thomas Göttinger, Mittelbayerische Zeitung, 3. Juni 2002