Kreuzspiel (1996/97)
Uraufführung (UA): Hamburg, Mendelssohn-Saal der Hochschule für Musik und Theater, 3. Mai 1997;
Teruyo Takada (Flöte)
Besetzung: Flöte solo
Dauer: 13 Minuten
Österreichische Erstaufführung:
Linz, Brucknerhaus, 23. Februar 2005;
Dieter Flury (Flöte)
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt.
Teruyo Takada (Flöte)
Besetzung: Flöte solo
Dauer: 13 Minuten
Österreichische Erstaufführung:
Linz, Brucknerhaus, 23. Februar 2005;
Dieter Flury (Flöte)
Das Werk ist bei den Internationalen Musikverlagen Hans Sikorski verlegt.
Einführung
Die drei Sätze des Werkes beschreiben drei verschiedene Richtungen ("Abwärts"; "Vorwärts, rückwärts"; "Aufwärts"), die sich zum Kreuzsymbol zusammensetzen. Dabei wird die menschliche Stimme ins Spiel der Flöte integriert: Der erste Satz wird umrahmt von zwei Teilen, in denen gleichzeitig gesungen und gespielt wird. Im ersten und dritten Satz spiegeln sich die Titel auch in Glissandi wider, welche die Flötistin mit der Singstimme ausführt, während sie einen gespielten Ton aushält. Als große Steigerung ist der zweite Satz komponiert; das Werk klingt aus mit dem dritten Satz, einem gedehnten Abgesang.
Jörn Arnecke, 1997
Jörn Arnecke, 1997
Rezensionen
BRUCKNERHAUS: Wunderbare Reihe
Musik aus der Kammer
Musik aus der Kammer
Ein gewaltiges Imageproblem hat die Kammermusik. Und das, obwohl sie prozentuell die größte Werkgruppe ist. Da gibt es keine Dirigenten mit Starallüren, keine aufgetakelten Operndiven, sondern "lediglich" Musik pur. Umso erfreulicher ist es, dass sich eine Gruppe von sechs Ausführenden rund um den Cellisten Martin Rummel im Brucknerhaus getroffen hat (bzw. heute und morgen Abend nochmals treffen wird), um ein Fest der französischen Kammermusik zu feiern.
Das erste Konzert am Mittwoch stand noch nicht direkt im Zeichen der legendären "Groupe des Six", sondern präsentierte deren unmittelbaren Vorläufer Claude Debussy und Ernest Chausson, der durch einen Fahrradunfall 1899 mit 44 Jahren aus dem Leben und damit auch aus der Erinnerung gerissen wurde. (...)
Dazu setzte der philharmonische Flötist Dieter Flury mit "Syrinx" und dem darauf bezogenen "Kreuzspiel" des jungen deutschen Komponisten Jörn Arnecke einen reizvollen Kontrast. Überraschende Klangvarianten bis ins Detail höchst inspiriert. Die folgenden Konzerte (25. und 26. 2., 19.30 Uhr) lassen Spannendes erwarten!
Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 25. Februar 2005
Das erste Konzert am Mittwoch stand noch nicht direkt im Zeichen der legendären "Groupe des Six", sondern präsentierte deren unmittelbaren Vorläufer Claude Debussy und Ernest Chausson, der durch einen Fahrradunfall 1899 mit 44 Jahren aus dem Leben und damit auch aus der Erinnerung gerissen wurde. (...)
Dazu setzte der philharmonische Flötist Dieter Flury mit "Syrinx" und dem darauf bezogenen "Kreuzspiel" des jungen deutschen Komponisten Jörn Arnecke einen reizvollen Kontrast. Überraschende Klangvarianten bis ins Detail höchst inspiriert. Die folgenden Konzerte (25. und 26. 2., 19.30 Uhr) lassen Spannendes erwarten!
Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten, 25. Februar 2005
Kopf und Herz angesprochen
Jörn Arnecke und das Junge Kammerensemble Hamburg in der Marktkirche
Jörn Arnecke und das Junge Kammerensemble Hamburg in der Marktkirche
Es war ein schönes, abwechslungsreiches Programm von zeitgenössischer Musik, das im Serenadenkonzert am Samstagabend in der Hamelner Marktkirche erklang. (…)
Einen zweiten Teil des Konzertes bildeten drei Stücke für Flöte solo. (…) Im "Kreuzspiel", drei Meditationen aus Arneckes Passion "Das Kreuz", kamen wieder neuere Elemente und Spieltechniken zum Erklingen. Besonders eindrucksvoll waren die parallel zum Flötenspiel gesungenen Linien und Glissandi, die der Flöte ganz eigenartige, ungewöhnliche Ausdrucksmöglichkeiten gaben.
Die Interpretation von Teruyo Takada steigerte sich mit zunehmender Modernität der Werke (…).
Julia Bornhof, Deister- und Weserzeitung, 3. Juli 2000
Einen zweiten Teil des Konzertes bildeten drei Stücke für Flöte solo. (…) Im "Kreuzspiel", drei Meditationen aus Arneckes Passion "Das Kreuz", kamen wieder neuere Elemente und Spieltechniken zum Erklingen. Besonders eindrucksvoll waren die parallel zum Flötenspiel gesungenen Linien und Glissandi, die der Flöte ganz eigenartige, ungewöhnliche Ausdrucksmöglichkeiten gaben.
Die Interpretation von Teruyo Takada steigerte sich mit zunehmender Modernität der Werke (…).
Julia Bornhof, Deister- und Weserzeitung, 3. Juli 2000
Hochgenuss filigraner Klangfarbigkeit
Gesprächskonzert im KunstRaum mit dem Musikwissenschaftler Markus Fein
Gesprächskonzert im KunstRaum mit dem Musikwissenschaftler Markus Fein
Wie findet ein Komponist seine Themen, woher kommen seine Kompositionsideen, wohin und wie geht der Weg weiter für junge Komponisten an der Schwelle zum 21. Jahrhundert? Fragen über Fragen, die am Wochenende vom KunstRaum Hüll in einem weiteren Gesprächskonzert unter Mitarbeit des Musikwissenschaftlers Markus Fein in den Horizont eines hochmotivierten und allem Neuen offenen Publikum gerückt wurden.
Das Problem der neuen Musik, die nun auch schon ihr eigenes, das 20. Jahrhundert hat, ist ja im Grunde genommen das der Erklärungsbedürftigkeit und der gewünschten genussvollen Rezeption durch den Hörer. Spannungsreich umreißt Fein mit Komponistenzitaten, mit Werkbeispielen wichtiger Wegbereiter, mit impulsgebender Gesprächsführung das Profil des ganz jungen Komponisten Jörn Arnecke, der stellvertretend für die neue Komponistengeneration sich und seine Ideen und Werke im KunstRaum vorstellt.
(…) Interessante Verknüpfungen präsentiert Arnecke auch im Mittelteil des Konzerts, das der Solo-Querflöte gehört. Mit Arneckes dreidimensionalem "Kreuzspiel" (1996/97) kontrastiert "Voice" des Japaners Tore Takemitsu (1930-1966), und beide beziehen sich auf Claude Debussys berühmte "Syrinx".
Teruyo Takada lotet die Spieltechniken der Querflöte virtuos aus - fast zu herbe Debussy, Arnecke analytisch und voller ratio im simultanen zweistimmigen Spielgesang, und Takemitsu ist eingefangene Stimme im Klangteppich des Ungewohnten, und das unter gespannter Aufmerksamkeit eines begeisterten Publikums. Forum zu sein für das musikalisch Ungewohnte, Neues zu hören, zu überdenken und in Bezug zu den Traditionen zu setzen, ist seit seiner Gründung Programm für KunstRaum, und die Initiatoren Jensen und Strohm sind damit in der Region eine Ausnahmeerscheinung. In Hüll auf dem platten Land ist tatsächlich der Blick so weit, dass er ungetrübt bis in die Gegenwart reicht.
Jutta de Vries, Stader Tageblatt, 11. April 2000
Das Problem der neuen Musik, die nun auch schon ihr eigenes, das 20. Jahrhundert hat, ist ja im Grunde genommen das der Erklärungsbedürftigkeit und der gewünschten genussvollen Rezeption durch den Hörer. Spannungsreich umreißt Fein mit Komponistenzitaten, mit Werkbeispielen wichtiger Wegbereiter, mit impulsgebender Gesprächsführung das Profil des ganz jungen Komponisten Jörn Arnecke, der stellvertretend für die neue Komponistengeneration sich und seine Ideen und Werke im KunstRaum vorstellt.
(…) Interessante Verknüpfungen präsentiert Arnecke auch im Mittelteil des Konzerts, das der Solo-Querflöte gehört. Mit Arneckes dreidimensionalem "Kreuzspiel" (1996/97) kontrastiert "Voice" des Japaners Tore Takemitsu (1930-1966), und beide beziehen sich auf Claude Debussys berühmte "Syrinx".
Teruyo Takada lotet die Spieltechniken der Querflöte virtuos aus - fast zu herbe Debussy, Arnecke analytisch und voller ratio im simultanen zweistimmigen Spielgesang, und Takemitsu ist eingefangene Stimme im Klangteppich des Ungewohnten, und das unter gespannter Aufmerksamkeit eines begeisterten Publikums. Forum zu sein für das musikalisch Ungewohnte, Neues zu hören, zu überdenken und in Bezug zu den Traditionen zu setzen, ist seit seiner Gründung Programm für KunstRaum, und die Initiatoren Jensen und Strohm sind damit in der Region eine Ausnahmeerscheinung. In Hüll auf dem platten Land ist tatsächlich der Blick so weit, dass er ungetrübt bis in die Gegenwart reicht.
Jutta de Vries, Stader Tageblatt, 11. April 2000