"HEIMAT" NACH HÖLDERLIN (2011)
Uraufführung (UA): Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio des NDR Samstag, 21. Januar 2012;
NDR Chor, Christof Hahn und Bernhard Fograscher (Klavier), James Wood (Leitung)
Besetzung: gemischter Chor und zwei Klaviere
Dauer: ca. 10 Minuten
NDR Chor, Christof Hahn und Bernhard Fograscher (Klavier), James Wood (Leitung)
Besetzung: gemischter Chor und zwei Klaviere
Dauer: ca. 10 Minuten
Einführung
Den Ausgangspunkt dieser Komposition bildete die Überlegung: Welche Musik hat Friedrich Hölderlin wohl gekannt? Was hat er auf der Flöte gespielt und was auf dem Klavier, das er noch in den Jahren im Tübinger Turm zur Verfügung hatte? Die Beschäftigung mit diesen Fragen führt zu einer Annäherung an die Zeit, in der Hölderlin lebte, vor deren Hintergrund seine Lyrik erst so verblüffend und visionär wirkt: Hölderlin hat das gleiche Geburtsjahr wie Ludwig van Beethoven. Um diesen Bezug erfahrbar zu machen, sind die Anfänge des ersten und zweiten Satzes aus Beethovens Klaviersonate op. 81a (Das Lebewohl Les Adieux) eingearbeitet, welche die Lebenssituation Hölderlins, als er „Heimat“ schrieb, besonders treffend widerzuspiegeln scheinen. Diese Erinnerungsmomente verdoppeln sich in zeitlicher Dehnung durch Übereinanderlagerung von zwei Temposchichten. Auch die Charakterbezeichnungen der musikalischen Teile sind aus Beethovens Sonate entlehnt (Adagio Allegro Andante espressivo Vivacissimamente Poco andante Tempo I), bewusst in anderer Zuordnung und Reihenfolge.
Jörn Arnecke, 2011
Jörn Arnecke, 2011