Uraufführung / Der Komponist Jörn Arnecke
"Wissen, wovon man ausgeht"
"Man darf den Hörer nicht abschneiden." Der Musiker Jörn Arnecke, 1973 geboren, Student an der Hamburger Musikhochschule, hat sein Publikum im Sinn, wenn er komponiert. Denn man erzähle als Komponist seinen Hörern etwas. Sein Stück "Frage für Orchester" wird am Freitag im Konzert des Göttinger Symphonie Orchesters uraufgeführt - unter der Leitung des Komponisten. "Ich hoffe, daß man dem Verlauf des Stückes folgen kann, auch wenn es ,Frage‘ heißt", fügt Arnecke lächelnd hinzu. Für dieses Werk ist er mit dem vierten "Kompositionspreis zur Förderung junger niedersächsischer Komponisten" des Göttinger Symphonie Orchesters ausgezeichnet worden.
Mit dem Komponieren hat er als Kind angefangen - ganz von selbst. "Das war so eine Insel", erzählt er, "da konnte ich das machen, was ich wollte. Ich konnte mich ohne Druck entwickeln." Als 13 jähriger bekam Arnecke dann Kompositionsunterricht bei Siegfried Steche, dem Kantor der Hamelner Marktkirche. "Er hat mir die Grundlagen vermittelt, sehr traditionell, aber das war mir sehr wichtig. Man muß wissen, wovon man ausgeht."
"Freundlich und fair" habe ihn das GSO bei den Proben empfangen. "Die Musiker sind sehr aufmerksam, sie haben Geduld und Konzentration", vermerkt er dankbar, "wir haben die Zeit sehr gut nutzen können." Noch vor der Uraufführung hat das GSO unter Arnecke eine CD-Aufnahme des Stückes produziert.
Musikalische Vorbilder und Vorlieben? Für das Komponieren ist ihm György Ligeti besonders wichtig, dazu der französische Komponist Gérard Grisey, bei dem er ein Jahr lang in Paris studiert hat. Unter den Älteren faszinieren ihn Franz Schubert und Alban Berg. Letzterer habe auf ganz besondere Weise "Modernität und Innerlichkeit" verbunden.
Neben seinem Studium arbeitet Arnecke als Musikjournalist ("es ist ein heilsamer Zwang, ins Konzert zu gehen, da lernt man viel"). Ohnehin ist er sich sicher, daß er seinen Lebensunterhalt später nicht allein mit dem Komponieren wird verdienen können: "Ich brauche mehrere Standbeine." Wenn er im nächsten Jahr sein Diplom an der Hochschule gemacht hat, plant er einen längeren Auslandsaufenthalt, am liebsten in Italien. Weiter planen möchte er vorerst nicht: "Viele Dinge kommen ungezwungener, wenn man nicht immer fragt, was später wird."
Michael Schäfer, Göttinger Tageblatt, 10. Juni 1999
Mit dem Komponieren hat er als Kind angefangen - ganz von selbst. "Das war so eine Insel", erzählt er, "da konnte ich das machen, was ich wollte. Ich konnte mich ohne Druck entwickeln." Als 13 jähriger bekam Arnecke dann Kompositionsunterricht bei Siegfried Steche, dem Kantor der Hamelner Marktkirche. "Er hat mir die Grundlagen vermittelt, sehr traditionell, aber das war mir sehr wichtig. Man muß wissen, wovon man ausgeht."
"Freundlich und fair" habe ihn das GSO bei den Proben empfangen. "Die Musiker sind sehr aufmerksam, sie haben Geduld und Konzentration", vermerkt er dankbar, "wir haben die Zeit sehr gut nutzen können." Noch vor der Uraufführung hat das GSO unter Arnecke eine CD-Aufnahme des Stückes produziert.
Musikalische Vorbilder und Vorlieben? Für das Komponieren ist ihm György Ligeti besonders wichtig, dazu der französische Komponist Gérard Grisey, bei dem er ein Jahr lang in Paris studiert hat. Unter den Älteren faszinieren ihn Franz Schubert und Alban Berg. Letzterer habe auf ganz besondere Weise "Modernität und Innerlichkeit" verbunden.
Neben seinem Studium arbeitet Arnecke als Musikjournalist ("es ist ein heilsamer Zwang, ins Konzert zu gehen, da lernt man viel"). Ohnehin ist er sich sicher, daß er seinen Lebensunterhalt später nicht allein mit dem Komponieren wird verdienen können: "Ich brauche mehrere Standbeine." Wenn er im nächsten Jahr sein Diplom an der Hochschule gemacht hat, plant er einen längeren Auslandsaufenthalt, am liebsten in Italien. Weiter planen möchte er vorerst nicht: "Viele Dinge kommen ungezwungener, wenn man nicht immer fragt, was später wird."
Michael Schäfer, Göttinger Tageblatt, 10. Juni 1999