An die Sonne (1993/94)
Uraufführung (UA): Lachem, Kunstscheune, 24. September 1994;
Chor und Instrumental-Ensemble, Ltg.: Jörn Arnecke
Besetzung: Fl - Ob - Trp - Va - Vc - Chor
Dauer: 27 Minuten
Dem Stück liegt Ingeborg Bachmanns Gedicht "An die Sonne" zugrunde.
Chor und Instrumental-Ensemble, Ltg.: Jörn Arnecke
Besetzung: Fl - Ob - Trp - Va - Vc - Chor
Dauer: 27 Minuten
Dem Stück liegt Ingeborg Bachmanns Gedicht "An die Sonne" zugrunde.
Rezensionen
Sommerausklang für Augen und Ohren
"Jahreszeiten"-Finale in Lachem mit Uraufführung des Arnecke-Chorwerkes "An die Sonne"
"Jahreszeiten"-Finale in Lachem mit Uraufführung des Arnecke-Chorwerkes "An die Sonne"
"Die stillen Tage sind die schöpferischsten", bemerkte Friedrich Heißmeyer am Samstag bei der Begrüßung der vielen Gäste auf seinem Anwesen in Lachem. Die Früchte intensivsten Schaffens konnten die Besucher beim Abschluß des "Jahreszeiten"-Zyklus gleich mit Augen und Ohren ernten: Zum Finale von Heißmeyers "Sabbathjahr" (keine Schule, nur Eigenarbeit) gab es viel bildende Kunst zu sehen und eine Uraufführung moderner Musik zu hören: der junge Hamelner Komponist stellte sein Chorwek "An die Sonne" vor. (...)
Mit besonderer Spannung aber hatten viele Gäste die musikalische Premiere erwartet – und wurden nicht enttäuscht. Gemäß dem Thema "Sommer" hatte Jörn Arnecke das Gedicht "An die Sonne" von Ingeborg Bachmann zu einem von fünf Instrumenten begleiteten Chorwerk vertont. Dabei gelang es ihm, die konträren Gefühle und Stimmungen, die Leben und Tod in uns wecken, die doch so eng zusammengehören, überzeugend in Musik zu übersetzen: Dominiert anfangs noch die Lobpreisung der Sonne durch den Chor, so weicht die helle Harmonik nach und nach den Motiven Wehmut und Klage. Geschickt bediente sich Arnecke dazu verschiedener Mittel – zum einen in der Besetzung (dem Chor stehen Flöte, Oboe, Trompete, Viola und Violoncello zur Seite), zum andern in der Ausschöpfung gesanglicher Variationsmöglichkeiten (von strahlenden Chorlinien bis hin zu fast gesprochenen Passagen).
Mancher mag solch moderne Stücke wegen ihrer alles andere als einschmeichelnden Spannung ungewohnt erleben – zumal, wenn der jeweils nächste Ton nicht vorauszuahnen ist. Doch setzten der Komponist und Dirigent sowie der Chor und die fünf Instrumentalisten den Wechsel der Stimmungen eindrucksvoll um.
Juliane Lehmann, Deister- und Weserzeitung, 26. September 1994
Mit besonderer Spannung aber hatten viele Gäste die musikalische Premiere erwartet – und wurden nicht enttäuscht. Gemäß dem Thema "Sommer" hatte Jörn Arnecke das Gedicht "An die Sonne" von Ingeborg Bachmann zu einem von fünf Instrumenten begleiteten Chorwerk vertont. Dabei gelang es ihm, die konträren Gefühle und Stimmungen, die Leben und Tod in uns wecken, die doch so eng zusammengehören, überzeugend in Musik zu übersetzen: Dominiert anfangs noch die Lobpreisung der Sonne durch den Chor, so weicht die helle Harmonik nach und nach den Motiven Wehmut und Klage. Geschickt bediente sich Arnecke dazu verschiedener Mittel – zum einen in der Besetzung (dem Chor stehen Flöte, Oboe, Trompete, Viola und Violoncello zur Seite), zum andern in der Ausschöpfung gesanglicher Variationsmöglichkeiten (von strahlenden Chorlinien bis hin zu fast gesprochenen Passagen).
Mancher mag solch moderne Stücke wegen ihrer alles andere als einschmeichelnden Spannung ungewohnt erleben – zumal, wenn der jeweils nächste Ton nicht vorauszuahnen ist. Doch setzten der Komponist und Dirigent sowie der Chor und die fünf Instrumentalisten den Wechsel der Stimmungen eindrucksvoll um.
Juliane Lehmann, Deister- und Weserzeitung, 26. September 1994